Irisdiagnose und Konstitutionsmedizin

„Ich schau' dir in die Augen”
Die Möglichkeiten der Irisdiagnose


Schon lange bevor es Röntgen, Ultraschall usw. gab, haben Mediziner und andere Heilkundige nach Möglichkeiten der Diagnose und Krankheitserkennung gesucht. Dazu gehörte auch, Menschen nach Konstitutionen einzuteilen, wie im indischen Ayurveda oder bei der Typenlehre nach Kretschmer. Der Begriff Konstitution (lat. Constitutio corporis = Zustand der Körpers) ist seit alters her ein integraler Begriff der Heilkunde. Die Konstitution eines Menschen beinhaltet seine anlagebedingten und ererbten Eigenschaften. Also das, was uns in die Wiege gelegt wurde. „Das liegt in der Familie” sagen wir, wenn sich eine Krankheit durch mehrere Generationen zieht.

Dieses Phänomen der Veranlagung macht sich die Irisdiagnose zunutze. Denn der geschulte Blick ins Auge mit dem speziellen Mikroskop oder der Irislupe verrät die Neigung zu bestimmten Erkrankungen. Der ungarische Arzt Dr. Ignaz Peczely entdeckte Ende des 19. Jahrhunderts bei Patienten mit gleichen Erkrankungen übereinstimmende Zeichen in der Iris (Regenbogenhaut). Auch Emanuel Felke, Heinrich Hense, Magdalene Madaus und andere machten sich um die Irisdiagnose verdient.

Unsere Konstitution unterliegt verschiedenen Einflüssen wie Lebensweise oder Umweltfaktoren. Deshalb erkrankt ein Mensch schneller als ein anderer mit derselben Veranlagung. Bei lang andauernder Belastung reagiert das schwächste Organ mit Krankheit. Das nennt man Disposition.

Wie funktioniert nun die Irisdiagnose? Abhängig von der Augenfarbe gibt es drei Konstitutionstypen: Lymphatisch (blau), hämatogen (braun) und dyskratisch (mehrere Farben gemischt). Jeder Typ hat tendenziell die Neigung zu bestimmten Erkrankungen. Außerdem ist das Auge in Zonen aufgeteilt, die einzelnen Organen oder Organstrukturen entsprechen. Weisen diese Zonen bestimmte Zeichen auf, kann dies ein Hinweis auf eine Erkrankung bzw. Erkrankungsbereitschaft sein. So ist es naturheilkundlich möglich, den Menschen schon prophylaktisch zu stabilisieren und damit vorzubeugen.

Damit ist der Blick ins Auge in Verbindung mit einer gründlichen Anamnese eine wertvolle Diagnosemöglichkeit.